Die Kleintierklinik Bern startet im Januar 2024 das FIP Projekt Bern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Virologie und Immunologie (IVI) und fünf privaten Kliniken: Aarau West, Tierklinik Mittelland, Anicura Tierklinik Thun, Medi-Vet und Vetmidi Etoy.
Die feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwere Viruserkrankung bei Katzen, die unbehandelt zum Tod führt. Es wird vermutet, dass sie durch eine Mutation des harmlosen felinen Darmcoronavirus entsteht. Glücklicherweise haben Studien gezeigt, dass antivirale Medikamente für den Menschen wie GS-441524 (aktiver Metabolit von Remdesivir) und Molnupiravir auch antivirale Wirkungen auf das FIP-Virus haben, was bei den meisten Katzen zu einer Genesung führt. Jedoch reagieren bis zu 20% der Patienten aufgrund derzeit unbekannter Faktoren nicht angemessen auf die Behandlung.
Ziel der Studie
Das Ziel dieser Studie ist es, FIP auslösende Coronavirusstämme zu charakterisieren. Im Rahmen dieser Studie werden wir Katzen mit FIP auch eine angemessene und legale antivirale Therapie anbieten und anhand regelmässiger Kontrollen den Therapieerfolg, aber auch ein Behandlungsversagen oder die Rückkehr klinischer Symptome nach Abschluss der Behandlung zu erkennen.
Wer kann an die Studie teilnehmen?
Katzen können an dieser Studie teilnehmen, wenn ein hoher Verdacht auf eine FIP besteht oder bereits bestätigt wurde und andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Gerne können Fälle für die weitere Abklärung an uns oder an die teilnehmenden Kliniken überwiesen werden.
Antivirale Therapie
Falls FIP bestätigt wird, werden wir eine antivirale Medikamentenbehandlung mit Remdesivir intravenös (Anfangsphase) oder GS-441524 oral für 12 Wochen durchführen. Kontrolluntersuchungen sind für die Wochen 2, 6, 12, 18 und 24 (oder öfter, falls erforderlich) geplant. Nach diesem Zeitraum werden wir die Besitzer alle drei Monate bis zum Ende der Studie telefonisch kontaktieren, um den klinischen Status ihrer Katzen zu bewerten.
Falls eine Katze nicht auf die GS-441524 Behandlung anspricht, besteht die Möglichkeit eine alternative antivirale Therapie, je nach Verfügbarkeit, zu starten. Kontrolluntersuchungen werden wie zuvor beschrieben geplant.
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